Vienna Calling

  • Andreas Gläser
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nachher reise ich mit dem Nachtzug nach Wien, ich schlafe wohl einige Stunden in einem rollenden Zimmerchen, in dem drei andere Menschen nach einem anderen Biorhythmus tanzen, schnarchen und furzen. Gegen 19 Uhr geht es vom Berliner Hauptbahnhof los, morgens um 7 komme ich am anderen Fernbahnhof an.

Im Zug werde ich mittels eines der beiden Reiseführer etwas Wienerisch lernen, dieses entschleunigte Deutsch, das so nah und doch so fern klingt wie das Sächsisch. Muss ich lernen, damit ich mir nichts einbilde, wenn jemand Gschichtldrucker zu mir sagt, was soviel wie Lügner bedeutet. Ich will in Wien meinen Hieb finden, kein Ungustl sein und nicht allzu sehr brennen.

Für die entsprechende Lektüre habe ich im Zug Zeit, denn ich bin nicht so drauf, dass ich fremde Leute zum Neubautenquartettspiel animiere. Lieber lese ich mir an, wo ich in der fernen Schlös...


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