Danke Merkel!

Für Linke galt lange: Die Frau muss endlich weg. Aber diese Domäne des Anti-Merkelismus hat sich jedoch die Rechte angeeignet

  • Roberto J. De Lapuente
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Über Jahre hinweg war es Linken in diesem Lande klar, dass es eine Alternative zu Merkel geben muss. Diese Frau konnte und durfte einfach nicht die Lösung auf die drängenden Fragen der gegenwärtigen Republik sein. Die Ablösung der Bundeskanzlerin war so eine Art Präambel linker Kritik an ihrer Regierung und Politik. Dass Merkel weg muss, schien eindeutig. Mit dieser Einstellung schaute man auf die Sonntagsfragen, die sich dann an den Sonntagen, an denen es darauf ankam, auch je und je bestätigten: Sie glich einer Unabwählbaren. Während alles um sie wankte, die Sozialdemokraten abbauten, die Liberalen aus dem Bundestag auszogen, stabilisierte sie sich immer wieder neu. Für die Linken bedeutete dies, dass sie noch fester davon überzeugt waren: Die Frau muss endlich weg. Besser früher als später. Denn ihr System war als Alternativlosigkeit über uns gekommen, die wir uns nicht leisten können, sofern wir uns eine halbwegs soziale und demokr...


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