Schreiben gegen die Verhältnisse

  • Klaus Weber
  • Lesedauer: 1 Min.

die frage: weiss lesen warum? tausend zeichen. die antwort: es ist nötig »sich zu gefährden, sich auszusetzen«. sätze in die welt zu schlagen wie metall in den fels; die hoffnung dass er breche. der fels: immer die gleichen herren (im faschismus obenauf und heute). er schreibt gegen die verhältnisse und nicht gegen die »mitmenschen, die sich selbst nicht formulieren« können: »aus mangel an phantasie erleben die meisten menschen nicht einmal ihr eigenes leben«. kein vorwurf an die unterdrückten dieser satz, vielmehr an die schulen, hochschulen, arbeitsstätten, die diesen mangel wollen und produzieren, tagtäglich. für mich die änderung in diesem satz: »du lebst nur einmal, du musst dich jetzt entscheiden.« für uns menschen die lieben: »erst wenn wir einander nicht mehr besitzen, können wir uns auch immer wieder neu sein.« für dieses land den schönsten aller sätze: »ich hatte das einzige verhältnis zu diesem land, das man haben kann, ein gestörtes.« kein punkt. notizbücher 1966-1980, vier bände. lesen!

Klaus Weber ist Kritischer Psychologe und lehrt an der Hochschule München.

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