Die Rattenfänger von Jakarta

In der indonesischen Hauptstadt tummeln sich mindestens zehn Millionen Nager - vermutlich mehr als Menschen

Müll. Überall Müll. Die Ufer des Flusses Ciliwung in Jakarta sind übersät mit Plastiktüten, Essensresten, Dosen, Flaschen. Auf den schmutzig-braunen Fluten des 120 Kilometer langen Flusses schwimmt ein unendlicher Müllteppich Richtung Java-See. Der Müll stinkt. Zu dem üblen Geruch trägt auch die Verschmutzung bei, die man nicht sieht: Fäkalien, Abwässer aus Fabriken, Haushalten, Krankenhäusern.

In den Slums entlang der Kloake fühlen sich Ratten sauwohl. Fette, graubraune Nager flitzen zwischen Hütten und vielen kleinen Garküchen umher. Für sie ist der Dreck ein Paradies. Die Ratten stören sich nicht an den Menschen und die Menschen offenbar nicht mehr an den Ratten.

Heri teilt seinen Arbeitsplatz mit den vermehrungsfreudigen Ratten. Wenn der 46-Jährige aus Bukit Duri am Ufer des Ciliwung stinkende Abfälle nach Altmetall durchwühlt, scheucht er die Viecher auf. Umgerechnet 18 Cent zahlen Recyclingfirmen für ein Kilo. Etwa 30 K...


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