Polizeischule in Raumnot
Potsdam. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hat ein Personalproblem bei der Polizei eingeräumt. Sein Ziel, mehr Streifenwagen auf die Straße zu schicken, sei bisher nicht erreicht, sagte er der »Berliner Morgenpost«. Die Kollegen werden Schröter zufolge aufgrund der gewachsenen Aufgaben in vielen Bereichen dringend benötigt. »Die Zeit des Personalabbaus bei der Polizei ist vorbei«, versprach Schröter am Montag zum 25. Geburtstag der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg.
Neue Polizisten könne man aber nicht einfach einstellen, sondern müsse sie ausbilden. »Seit diesem Jahr bildet Brandenburg 351 Anwärter aus, mehr als dreimal so viele wie 2010«, erklärte Schröter. Diesen »robusten Einstellungskorridor« werde das Land in den kommenden Jahren verstetigen, sagte er. Je nach Laufbahn dauere die Ausbildung zweieinhalb oder drei Jahre.
Damit stehe die Fachhochschule vor neuen Herausforderungen - auch baulicher Natur. Denn die Oranienburger Räumlichkeiten seien nur auf 275 Anwärter pro Jahrgang ausgerichtet. »Dass wir unseren jungen Leuten an der Fachhochschule keine Wohnungs- oder wenigstens Zimmerangebote machen können, ist ein Nachteil, ein echter Standortnachteil.« Daher solle ein echtes Hochschulcampus-Konzept entwickelt werden. »Ich möchte, dass wir in Zukunft in der Stadt günstige Unterkunftsmöglichkeiten für unsere jungen Beamten anbieten können.« Gegenwärtig werden etwa 880 Anwärter der verschiedenen Laufbahnen und Jahrgänge in Oranienburg ausgebildet.
Den aktuellen Personalengpass will Schröter mit Militärpolizisten überbrücken. Dazu habe Brandenburg ein Sonderprogramm aufgelegt, mit dem bis zu 75 Feldjäger der Bundeswehr für den Streifendienst bei der Polizei eingestellt werden können. Außerdem will der Innenminister Polizisten, die das Rentenalter erreichen, dazu ermuntern, freiwillig bis zu einem Jahr länger zu arbeiten. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.