»Ich habe schon viele gerettet«

Yad Vashem gehört zu den berührendsten Gedenkstätten der Welt und ist zugleich Holocaust-Museum, Archiv und Forschungsstätte. Von Geraldine Friedrich

  • Geraldine Friedrich
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

»Gabor Neumann - drei Jahre - Ungarn«, »Valentina Zbar - sechs Jahre - Ukraine«, »Baruch Goldenberg - sechs Jahre - Polen«, eine Stimme vom Tonband verliest fortwährend Namen, Alter und Herkunft der im Holocaust ermordeten Kinder. Drei Monate dauert es, bis alle 1,5 Millionen Namen verlesen sind. Besucher verlieren beim Betreten des unterirdischen Denkmals für die Kinder in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, dem Children’s Memorial, die Orientierung. Der Raum ist stockdunkel, es brennen unzählige kleine Lichter. Tatsächlich aber handelt es sich um nur fünf brennende Kerzen, die die Glaswände unendlich oft spiegeln und den Raum in eine Art Sternenhimmel verwandeln. Der plötzliche Ortswechsel von außen nach innen führt zur Desorientierung. Eine Gruppe älterer Besucher tastet sich am Handgriff entlang bis zum Ausgang. Außen, auf dem Dach des Raumes, ragen abgebrochene Stelen in den blauen Himmel. Die Gedenkhalle für die K...


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