Zwei wie Perle und Muschel

Das Schwule Museum zeigt eine bezaubernde Hommage an Erika und Klaus Mann

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es sind fraglos Aussagen zum eigenen Befinden, die Klaus Mann den Gestalten seines Romans »Der Vulkan« in den Mund legt. Er nennt »Ehrgeiz und Liebe, Einsamkeit und Hunger, Freundschaft und die Angst vorm Tode - oder die Sehnsucht nach ihm« als die beschäftigenden Gefühle, schreibt von »Stunden der Anfechtung, der verzweifelten Müdigkeit«. Im New Yorker Exil hat er jenen »Roman unter Emigranten« 1939 beendet. Ein Jahrzehnt bleibt ihm bis zum Freitod 1949 in Cannes. »Die Zeit ist nicht dazu geeignet, in ihr glücklich zu sein«, lässt er schmerzlich eine Figur sagen - und meint damit wohl auch sich selbst.

Ihm, dem unglücklichen Literaten, und seiner lebenstüchtigen Schwester Erika widmet das Schwule Museum eine umfangreiche Ausstellung. »Es ist also ein Mädchen«, ihr Titel, ist Vater Thomas Mann entlehnt: Enttäuscht soll er die Geburt seiner Erstgeborenen, Erika, derart kommentiert haben. Fast genau ein Jahr später, 1906, kam Klaus ...


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