Drohnen in allen Größen

In heutigen Science-Fiction-Romanen wird man lichte Utopien vergeblich suchen

  • Florian Schmid
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

In der Science-Fiction boomen seit Jahren Erzählungen, die man als Gegenentwurf zu Thomas Morus’ »Utopia« bezeichnen könnte. Das kann man durchaus als Ausdruck einer neoliberalen Hegemonie verstehen, in der Utopien erst gar nicht mehr formuliert werden. Wobei die Dystopien vor allem im Bereich des Films weniger eine Kritik am Bestehenden sind. Vielmehr inszenieren sie eine herrschaftsförmige Rationalisierung der Kontrollgesellschaft und stellen starke Führungsfiguren ins Zentrum krisenhafter Ereignisse, etwa in der Popkult-Fernsehserie »The 100« oder in dem Blockbuster »World War Z«.

Weitaus differenzierter geht es da in der Literatur zu, wo mitunter ebenso anspruchsvolle wie kritische Dystopien zu finden sind. Das gilt für Marge Piercys Roman »Er, sie und es« von 1990, einen der vielleicht besten Science-Fiction-Romane des 20. Jahr-hunderts, der lange Zeit vergriffen war und nun endlich wieder auf Deutsch lieferbar ist. Aber auch der n...


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