Von Nicaragua bis nach Laos

Die ND-Spendenaktion »Bildung schafft Zukunft« gab es diese Woche live

  • Atlanta Athens
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wer steckt eigentlich hinter der Spendenaktion »Bildung statt Zukunft«? Bei »ND im Club« stellten sich die an der Kampagne beteiligten Organisationen vor.

Erfahren, wer die Organisationen sind, die hinter der Spendenaktion »Bildung statt Zukunft« stecken. Und was das für Projekte sind, denen die Spenden zu Gute kommen. Das wollten die Besucher der »ND im Club«-Veranstaltung, die sich im Großen Saal des Gebäudes am Franz-Mehring-Platz in der Nähe des Berliner Ostbahnhofes versammelt hatten. Dort hat auch das Neue Deutschland seinen Sitz. Wer früh kam, konnte sich schon mal mit Infomaterial eindecken, dass der Solidaritätsdienst international - kurz SODI, das INKOTA-Netzwerk und der Weltfriedensdienst (WFD) ausgelegt hatten. Gemeinsam rufen die drei Organisationen ND-Leser schon im fünften Jahr zur Solidarität mit den Ländern des Südens auf. Die »Los Nicas« kamen als erste auf die Bühne. Besetzt mit zwei Akkustikgitarren und einem Trommelset erzeugten die drei nicaraguanischen Musiker, die in Berlin leben, beschwingte Latinosounds, die Willi Volks, dem Geschäftsführer des INKOTA-Netzwerkes, den passenden Einstieg lieferten, um das erste Projekt vorzustellen: das nicaraguanische Menschenrechtsprojekt CENIDH. 60 000 Einwohner leben in dem nordnicaraguanischen Landkreis, in dem CENIDH aktiv ist. Davon sind 30 Prozent Analphabeten und für das ganze Gebiet sind nur sieben Polizisten zuständig. Wenn man Willi Volks Beschreibungen zuhörte, konnte man sich gut vorstellen, warum die Arbeit des INKOTA-Partnerprojektes so wichtig ist. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch wahrnehmen. Und eben das wollten die Mitarbeiter von CENIDH ermöglichen, erklärte Volks: Sie bildeten MenschenrechtspromotorInnen aus, die in die Dörfer des Landkreises gingen, um Wissen weiterzugeben und um Ansprechpartner zu sein. Willi Volks erzählte von der Promotorin Karelia López, die ihm den Fall einer Sekretärin geschildert hatte, der CENIDH zu ihrem Recht verhalf. Die Frau hatte für den Bürgermeister gearbeitet, der sich in sie verliebt hatte. Als sie seine Annäherungsversuche ablehnte, wurde sie entlassen. Mit Unterstützung der PromotorInnen konnte die Frau nicht nur ihre Wiedereinstellung erreichen: Am Ende musste der Bürgermeister seinen Hut nehmen. Eine Erfolgsgeschichte hatte auch Ilona Schleicher vorzutragen. Für SODI war sie vor kurzem in Houaphanh, der ärmsten Region von Laos, wo SODI gemeinsam mit der Laotischen Frauenunion ein Schulbauprojekt betreibt. Die Bildungschancen zwischen Stadt und Land differierten gewaltig, erklärte die SODI-Projektkoordinatorin für Südostasien und besonders schlecht stehe es um Houaphanh. Ilona Schleicher hatte Bilder dabei von ihrer Reise in das Bergdorf Kangkard, wo kürzlich die neunte von insgesamt elf Grundschulen, die entstehen sollen, eröffnet wurde. Blau strahlte das neue Schulgebäude auf den Fotos, gleich hinter der alten Schule, die schon längst geschlossen ist und wo - so verriet eine andere Aufnahme - die jüngeren Kinder jetzt Schule spielen. Viele Nachfragen gab es auf den Vortrag von Holger Scheffler und Elke Kuhne, die gemeinsam das WFD-Partnerprojekt in Ghana vorstellten, das Ausbildungszentrum GROWTH. Dort werden Jugendliche unter anderem zu Handwerkern und Webern ausgebildet. Ziel der zweijährigen Ausbildung sei es, so erläuterte Elke Kuhne, dass die Jugendlichen später in der Region blieben und ihre Kenntnisse dazu einsetzten, dort bessere Infrastruktur und eine funktionierende regionale Ökonomie aufzubauen. Am Ende des Abends blieben wohl kaum noch Fragen offen darüber, was mit den Geldern passiert. Die Organisationen nutzten die Gelegenheit, um sich noch einmal für die bisher erhaltenen Spenden zu bedanken und ND-Redakteur Martin Ling, der durch den Abend führte, konnte die frohe Botschaft überbringen, dass d...

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