Engel Clarence verdient sich seine Flügel

Das Kino Arsenal zeigt eine Capra-Werkschau - von frühen Stummfilmen bis zu den Klassikern und darüber hinaus

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Man kann Frank Capras Filme sentimental nennen oder populistisch, libertär oder kapitalismuskritisch, medienfeindlich (zumindest, wenn es um die publizistischen Exzesse gewisser Printmedien geht) oder propagandistisch, freiheitsliebend oder anarchisch. Capra war ein Mann schillernder politischer Farben. Ein Konservativer, der nicht viel vom verordneten Solidarprinzip hielt, von staatlicher Fürsorge und den Steuerzahlungen, die sie erst ermöglichen. Dessen Filme stattdessen die personenbezogene Solidarität preisen, durch ein aufrechtes Leben und Dienst an der Gemeinde individuell verdient. Ein Konservativer aber auch, der nicht aufhörte, den »kleinen Mann« hochzuhalten, dessen harsches Los während der Weltwirtschaftskrise sich durch die Filme seiner besten Jahre zieht wie ein roter Faden.

Typisch Capra also, wenn im Weihnachtsklassiker »Ist das Leben nicht schön?« von 1946 der Bösewicht das Geld der Guten zwar veruntreut, aber außer noch...


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