Lieber Guben als Gubin

Nach Polen kommen wenige Flüchtlinge - und sind auch nicht willkommen

  • Wojciech Osinski, Warschau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Twitter-Anfrage eines deutschen Journalisten, ob Polen nunmehr zu einem »neuen Ungarn« werde, breitete sich in polnischen Medien unlängst wie ein Lauffeuer aus. Nachdem die Balkanroute geschlossen worden sei und die serbisch-ungarische Grenze als undurchlässig gelte, hätten sich Tausende Flüchtlinge eine neue Marschstrecke nach Westeuropa zurechtgelegt, die über Bulgarien, Rumänien, die Ukraine und Polen führe. Das sei dem Kollegen von einem Syrer »zugeflüstert« worden. Die rechtskonservative »Gazeta Polska« warnte ihre Leser prompt vor einer »islamischen Sintflut«. Experten bemerkten indes schon recht früh, dass derartige Informationen nur der Panikmache dienten. »Die polnischen Behörden sind auf eine solche Welle vorbereitet, allerdings bezweifle ich, dass Flüchtlinge aus Syrien und Irak sich wirklich für diese Route entscheiden. Sie würden auf dem Weg in einem dieser Länder stecken bleiben, spätestens aber vor der polnisch-ukrai...


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