Mit Konrad kontra Kanzlerin
Vielerorts träumen CDU-Mitglieder von Adenauers Werte-Kanon
Angela Merkel hieß noch Kasner und trug das Blauhemd der FDJ, als in Westdeutschland ein CDU-Kanzler Konrad Adenauer die Politik bestimmte. Eine Politik, die in den 1950er- und 60er Jahren prägend war für eine spießig-muffige Ära. Als Nachfolgerin des 1967 verstorbenen Übervaters der Union muss die CDU-Chefin nun erleben, dass sich ausgerechnet in ihrem Wahlkreis Vorpommern-Rügen ein konservativer Kreis etabliert. Ein Zirkel, der ihre Politik in Frage stellt und für ein Revival von Adenauers Werte-Katechismus trommelt.
Der Paukenschlag, der dem vorausging, hatte am 4. September Mecklenburg-Vorpommerns CDU aufgeschreckt. Ihren Platz als zweitstärkste Fraktion im Parlament hatte sie an die AfD verloren. »Wähler zurück holen - ein rechter Flügel muss her!« Mit solchen Gedanken mag sich CDU-Mitglied Sascha Otto, Oberstaatsanwalt in Stralsund, an die Gründung des konservativen Zirkels gemacht haben. Vielleicht half ihm diese Aktivität dabei,...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.