Medizin nach Noten

Lieder helfen Demenzkranken und ihren Angehörigen über schwierige Krankheitssituationen hinweg

  • Elke Koepping
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Wiebke Hoogklimmer ist klassisch ausgebildete Sängerin und Opernregisseurin. Als ihre Mutter die Diagnose Alzheimer erhält, mit gerade einmal 72 Jahren, ist das im Grunde weniger ein Schock als vielmehr die Bestätigung schleichender erster Anzeichen: »Es fing ganz klassisch an, mit Schreibproblemen«, erinnert sich Wiebke Hoogklimmer. »Dann konnte sie, die ihr Leben lang immer viel gestrickt hatte, plötzlich nicht mehr stricken und erschien zu ihren Arztbesuchen zu völlig falschen Uhrzeiten.« Dazu kommen nach zwei Jahren Sprachfindungsschwierigkeiten, eine Logopädin wird hinzugezogen. Wiebke Hoogklimmer erinnert sich daran, wie gern ihre Mutter immer gesungen hatte. »Ich fing an, mit ihr Volkslieder zu singen, weil ich dachte, das macht ihr vielleicht Freude. Ich merkte auch, obwohl sie mit den Jahren mehr und mehr ihre Sprache verlor, dass sie auf einmal ganze musikalische Phrasen und Textzeilen flüssig mitsang«, so Wiebke Hoogklimmer.

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