Musik, die die Wut vergessen lässt

Das Alexandrow-Ensemble der russischen Armee war bereits während des Kalten Krieges weltweit erfolgreich

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Den Vatikan nahmen sie im Sturm, das NATO-Hauptquartier in Brüssel ebenso. »Russlands singende Waffe« war der Beiname, mit dem sich das Alexandrow-Ensemble schmücken durfte: das Tanz- und Gesangsensemble der russischen Armee. 1928 hervorgegangen aus einem Soldatenchor, den ein Kirchenmusiker im Auftrag Stalins zusammengestellt hatte: Alexander Alexandrow, er komponierte die berühmtesten Lieder des Großen Vaterländischen Krieges.

Ehemalige Frontkämpfer sagen, sie hätten ihnen mehr gegeben als die hundert Gramm Wodka, die vor jedem Sturmangriff verteilt wurden. Mit eben diesen Liedern sang die Truppe sich später in die Herzen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Auch in Ländern, die der Sowjetunion in den Jahren des Kalten Krieges alles andere als wohlgesonnen waren. Und als die Alexandrows in den Nullerjahren im Warschauer Kulturpalast auftraten, waren die Karten lange vorher ausverkauft. Zuschauer im Saal filmten mit ihren Handys...


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