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Die türkische Regierung ist im Kampf gegen das Böse längst nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Nachdem zwei Hauptschuldige für alles ausgemacht wurden - die Bewegung des Predigers Gülen und die Kurden - , nachdem brisante Berufsgruppen durchkämmt wurden (Beamte, Lehrer, Polizisten, Soldaten, Richter, Wissenschaftler, Politiker, Journalisten), geht es jetzt in die Details. Und dabei stellt sich heraus, dass auch ein Kantinenwirt nicht einfach nur ein Kantinenwirt ist. Schon gar nicht, wenn er Mitarbeiter der Oppositionszeitung »Cumhuriyet« beköstigt. Der Wirt wurde verhaftet, weil er gesagt hatte, er würde Präsident Erdogan in seiner Kantine keinen Tee servieren. Nun sitzt er im Gefängnis. Mit Logik hat das nichts zu tun. Denn bei einer Zeitung, deren Mitarbeiter schon so zahlreich festgenommen wurden, dass sie eine Knastzeitung herausgeben könnten, würde Erdogan nie die Kantine besuchen. Jedenfalls nicht, um einen Tee zu bestellen. wh

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