Ohne Dach in Gefahr

Gewalt gegen wohnungslose Menschen gehört auch in Berlin zum Alltag

  • Samuela Nickel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Zwei Zelte stehen unter einer Brücke versteckt. Sie gehören zu Udo M. und Horst G., die ihren vollständigen Namen nicht in der Zeitung lesen wollen. Jeden Tag sitzt Udo M. an der Gustav-Heinemann-Brücke in Mitte im graugrünen Parka und einer Decke über den Knien. Unter der Schapka schauen graublonde Haare hervor. Vor ihm liegt ein umgedrehter Filzhut, in dem einige Münzen liegen. Innerhalb von einer Woche sind Udo M. und Horst G. zwei Mal bestohlen worden. »Eines Nachts ist jemand in das Zelt gekommen. Ich bin im Tiefschlaf gewesen und habe es nicht bemerkt«, sagt Udo M. Auch ihre Zelte sind zuvor verwüstet worden. »Ich habe unglaubliche Angst. Ich schlafe nicht mehr viel. Ich bin immer auf der Hut.«

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) ist Gewalt gegen wohnungslose Menschen alltäglich. »Seit Jahren gibt es Gewalt und Übergriffe gegen Obdachlose«, sagt Dieter Puhl, Leiter der Bahnhofsmission am Zoologischen...


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