Skandalvideo belegt Rohingya-Jagd in Myanmar

Untersuchungen angekündigt / Friedensnobelpreisträgerin und faktische Staatschefin Aung San Suu Kyi bleibt schweigsam

  • Frederic Spohr , Bangkok
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es ist ein verstörender Anblick: Ein junger Rohingya wird von Sicherheitskräften in Myanmar mit Schlägen und Tritten durch ein Dorf getrieben. Als er schließlich in eine Reihe Dutzender festgenommener Männer niedergedrückt wird, schlagen die schwer bewaffneten Peiniger weiter auf ihn ein. Gelegentlich sieht man das Gesicht des Polizisten, der das Geschehen im Selfie-Stil aufnimmt, und dabei eine Zigarette raucht.

Das am Wochenende aufgetauchte Video führte unter Aktivisten zu Aufregung - und die blieb nicht folgenlos. Man werde eine Untersuchung zu dem Material einleiten, teilte das Büro der De-Facto-Staatschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mit. »Diejenigen, die sofort identifiziert werden konnten, wurden festgenommen«, heißt es in einer Mitteilung. Nach weiteren Schuldigen werde gesucht.

Dass die Regierung auf das Video so reagiert, ist bemerkenswert. Zwar gibt es zahlreiche Berichte über Vergehen an der muslimischen...


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