Revolte der strukturellen Gewalt

Nach blutigen Auseinandersetzungen in einem brasilianischen Gefängnis in Manaus werden die Häftlinge verlegt

Es gibt keinen Zweifel: Brasilien ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt. An die 60 000 Menschen werden dort Jahr für Jahr ermordet, 2015 wurden pro Tag 160 Menschen getötet, alle neun Minuten ereignete sich ein Mord. Die nationale Todesrate liegt damit bei 28,6 pro 100 000 Einwohner. Dies geht aus dem jüngsten Jahresbericht 2015 des Brasilianischen Forums für Öffentliche Sicherheit (Fórum Brasileiro de Segurança Pública) hervor.

Den Symptomen der Gewalt setzt Brasiliens Politik durchaus etwas entgegen: Polizeigewalt und Gefängnisse. Alle 2,5 Stunden stirbt ein Mensch durch Polizeigewalt und Ende 2014 gab es einem Bericht des Justizministeriums zufolge 622 000 Gefangene. Menschenrechtsorganisationen kritisieren seit Jahren die Zustände in den brasilianischen Haftanstalten. Überfüllung, Gewalt und Folter seien die Regel, heißt es etwa im Jahresbericht von Amnesty International. Im Bundesstaat Amazonas sind die Zustände laut ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.