Geschmiertes Geschäft

Den Ölkonzernen Shell und Eni droht in Italien eine Anklage wegen eines korrupten Milliardendeals in Nigeria

  • Christian Selz, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Staatsanwaltschaft im italienischen Mailand will die Ölkonzerne Shell und Eni wegen eines Ölgeschäfts in Nigeria vor Gericht bringen. Die Ermittlungen sind bereits abgeschlossen, den beiden Multis und elf Einzelpersonen, darunter dem aktuellen Eni-Vorstandsvorsitzenden Claudio Descalzi und seinem Vorgänger Paolo Scaroni, droht nun nach einer dreiwöchigen Anhörungsfrist eine Anklage. In der bereits am 22. Dezember eingereichten Ermittlungsakte geht es um dubiose Zahlungen in hoher Millionenhöhe. Der Fall zeigt, wie Konzerne und Eliten kollaborieren, während die Staatskasse eines Entwicklungslandes leer bleibt.

Das Ölfeld OPL 245, mit geschätzten Reserven von über neun Milliarden Barrel das größte Nigerias, war 1998 noch unter dem Regime von Ex-Diktator Sani Abacha für einen Spottpreis von 20 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen namens Malabu Oil verkauft worden. Als Ölminister für das Geschäft verantwortlich und gleichzeitig als ge...


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