Die Genossin, die man nur »das Fräulein« nannte

Der auf dieser Seite erstmals wiederveröffentlichte und vom Berliner Historiker Dr. Jörn Schütrumpf für eine Publikation wiederentdeckte Erinnerungsbericht von Mathilde Jacob (1873-1943) ist zum 10. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, am 15. Januar 1929, in einer mit »Gemeuchelte Kämpfer« übertitelten Sonderbeilage der »Leipziger Volkszeitung« erschienen.

Die oft als »Sekretärin« apostrophierte Freundin und Mitstreiterin von Rosa zählte zur ersten Generation der deutschen Kommunisten, war jedoch schon 1921 von Karl Radek und seinen deutschen Statthaltern »aussortiert« worden; die Redaktion der »Roten Fahne« gefiel sich darin, die fast Fünfzigjährige als »Fräulein« zu bezeichnen. Darauf antwortete diese in der »Freiheit. Berliner Organ der Unabhängigen Sozialdemokratie« am 5. September 1921: »Viele Proletarier werden wohl verwundert gefragt haben, wer wohl das ›Fräulein‹ sein mag, das Rosa Luxemburgs Vertraue...


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