Ein Sieg der Realos

Durch das Ergebnis der Grünen-Urwahl ist die langjährige Gleichberechtigung der Parteiflügel vorerst aufgehoben worden

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Grünen sind nicht mehr so zerstritten wie in ihren wilden Anfangsjahren. Aber auch nachdem die Ökosozialisten die Partei zu Beginn der 90er Jahre verlassen haben, gibt es noch immer Flügel, die interne Treffen veranstalten und sich in den vergangenen Jahren die wichtigsten Posten aufgeteilt haben. Partei- und Fraktionsvorsitz wurden nicht nur nach Geschlechter-, sondern auch nach Flügelproporz mit einer Doppelspitze besetzt. In dem Führungsquartett zählen Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt zu den Realos, Simone Peter und Anton Hofreiter sind Parteilinke. Es besteht keine in der Satzung festgeschriebene Regel, wie die Flügel beteiligt werden müssen. Die jetzige Konstruktion hat sich vor allem deswegen durchgesetzt, weil die Grünen somit unterschiedliche Milieus ansprechen können. Wertkonservative identifizieren sich mit den Realos, Linksliberale mit dem linken Flügel der Partei.

Trotzdem wird die Gleichberechtigung der Flügel imm...


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