Sinneswandel um Mitternacht

Mehr als 170 Biathleten zwingen ihren Weltverband, seine Regeln im Antidopingkampf zu überdenken

Kurz nach Mitternacht am frühen Sonntagmorgen hatten die Biathleten ihre Weltverbandsspitze endlich weichgekocht. »Wir haben zu später Stunde noch mal mit der IBU gesprochen«, erzählte Athletensprecher Ole Einar Björndalen, nachdem der Norweger ein paar Stunden später den Massenstartwettbewerb auf Platz zehn mit knapp einer Minute Rückstand auf seinen siegreichen Landsmann Johannes Tignes Bö beendet hatte. Die Sportler mucken seit ein paar Wochen auf, drohen mit Boykotten und stellen Forderungen. Jetzt hat der Protest offenbar erstmals Wirkung gezeigt.

Bis zum Sonntagmorgen hatte die IBU-Spitze stets zögerlich agiert. Das Exekutivkomitee unter Präsident Anders Besseberg - auch ein Norweger - versteckte sich meist hinter Paragrafen und schien, den Ansturm aussitzen zu wollen. Selbst als 170 Athleten einen Katalog unterschrieben, in dem sie längere Dopingsperren, vorläufige Suspendierungen von Verdächtigen und den Entzug von Quotenp...


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