Worum geht es eigentlich?

Das Zürcher Schauspielhaus gastierte am BE: eine Brecht-Übermalung von René Pollesch

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Sagt der eine: »In den Seelen breitet sich Militarismus aus. Wenn die Leute begreifen, wohin die Elite dieses Landes sie geführt hat, dann ist es zur Straßenschlacht kein weiter Weg mehr.« Erwidert der andere: »Merkel, die große Koalition - Konsensmilch eben. Aber Konsensmilch und die Spekulationen über den Ausbruch von sozialen Unruhen, vielleicht ist das wirklich ein diffuses Klischee, das wir da reproduzieren.« Ein Streitgespräch von 2009. Sehnsucht nach Deutlichkeit einerseits, andererseits diese Lachhaftigkeit, dass sich verrucht schon vorkommt, wer tausendmal grimmig »Kapitalismus« skandiert.

Der eine: Claus Peymann, der andere: René Pollesch. Theaterantipoden. Doch auch Zwillinge: Spielbudenzauberer. Pollesch war jetzt zu Gast bei Peymann am Berliner Ensemble: mit »Bühne frei für Mick Levčik!«, inszeniert am Zürcher Schauspielhaus. Eine Brecht-Übermalung.

Berückend leichtmechanisch dreht das Theater von Pollesch an der Diskursschr...


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