4. »Ungleichheit ist leistungsgerecht«

Klar, wird gesagt, Ungleichheit gibt es, aber das ist nur angemessen. Denn schließlich sind die Menschen ja auch unterschiedlich leistungsfähig. Diese Unterschiede spiegeln sich im Einkommen und im Vermögen. Und das ist auch gut so - wer mehr leistet, soll ja auch mehr verdienen. Alles andere ist »DDR«. Armut ist daher kein Grund zur Aufregung, sondern nur gerecht.

Gegenargument

Zunächst scheint es einleuchtend - mehr Leistung, mehr Einkommen. Die große Frage jedoch ist: Was ist Leistung? Wie misst man sie? Offensichtlich nicht daran, wie wichtig eine Tätigkeit gesellschaftlich ist. Sonst würden absolut notwendige Tätigkeiten wie Altenpflege und Gebäudereinigung nicht so schlecht bezahlt und Jobs wie Aktienhändler oder Werbung nicht so gut. Auch wie anstrengend ein Job ist, scheint kein Maßstab zu sein. Eher gilt: Je anstrengender, »schmutziger« eine Tätigkeit ist, umso schlechter wird sie entlohnt. Auch die Länge des Arbeitstages erklä...


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