1. »Die Armen sind gar nicht arm«

Manche Medien und Forscher behaupten seit einiger Zeit, die Armen seien eigentlich gar nicht arm. »Ein statistischer Trick macht es möglich, dass die Armut auf dem Papier zunimmt, obwohl sich die Lebensverhältnisse in Wirklichkeit seit Jahren günstig entwickeln«, schreibt zum Beispiel die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«. Das Wochenblatt »Die Zeit« spricht von einem »Armutsschwindel«. Und der Statistikprofessor Walter Krämer erklärt, die Armutsquote habe »mit Armut nichts zu tun«. Ihr Argument: Ob jemand als »armutsgefährdet« gilt oder nicht, bemisst sich am sogenannten mittleren Einkommen. Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens hat, der gilt als arm oder armutsgefährdet.

Das bedeutet: Wenn das mittlere Einkommen steigt, steigt auch die Armutsschwelle. Konkret: Im Jahr 2008 galt ein Single in Deutschland als arm, wenn er weniger als 917 Euro pro Monat zur Verfügung hatte. 2015 lag dieser Wert bei 1033 Euro. Die Kritiker we...


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