«So gräbt man Gräber, keine Häuser.»

Andrej Platonows Roman «Die Baugrube» in einer kongenialen Neuübersetzung

  • Karlheinz Kasper
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Obwohl «zweifellos ein Prosaiker von Weltrang», sei Andrej Platonow (1899-1951) in Deutschland weniger bekannt als seine russischen Zeitgenossen Michail Bulgakow, Isaak Babel, Jewgenij Samjatin oder Michail Soschtschenko, schreibt Hans Günther in der ersten, jetzt bei Suhrkamp veröffentlichten Platonow-Biographie. Tatsächlich traf den Schriftsteller, den Gorki 1927 noch für seine Originalität und «schöne Dreistigkeit» lobte, Stalins Willkürherrschaft besonders hart. In Russland bis zu seinem Tode am Rand einer persona non grata blieb er auch im Westen nahezu unbekannt. Möglicherweise war aber auch seine stilistisch extreme, zwischen Parteijargon, Wissenschaftsterminologie und poetischen Metaphern changierende, mithin schwer übertragbare Sprache ein wenig schuld daran.

Nach spärlichen ersten Übersetzungen in den 1960er und 1970er Jahren hatte es den Anschein, als würde das Werk Platonows während der Perestroika endlich der Vergesse...


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