Entzauberung durch Liebe

»Love Hurts in Tinder Times« - Patrick Wengenroth liefert an der Schaubühne ein Herzschmerzsingspiel ab

Man staunt. Poetische Verwandlung ist möglich in der gewöhnlich etwas verkniffenen Realismusfabrik Schaubühne. Patrick Wengenroth lässt zu Beginn von »Love Hurts in Tinder Times« - Titelehren und musikalische Hauptverantwortung liegen natürlich bei den schottischen Hardrockrecken von Nazareth - seine drei Performer lässig aus ihrer Kleidung steigen und ihre nackten Körper in Farbbäder tauchen. Das hat einen doppelt befreienden Effekt. Die Körper sind äußerlich mit Flüssigkeiten benetzt; umso leichter und lockerer lässt sich im weiteren Verlauf des Abends über Körperflüssigkeiten und deren Austausch plaudern.

Zugleich sind die Performerkörper verwandelt. Sie sind Material. Mark Waschke und Andreas Schröders drücken ihre buntmatschigen Leiber etwa auf Plastikbahnen und kreieren so Bodyprints, die flugs aufgehängt werden in diesem Happening-Atelier gleich neben der Mucki-Bude am Ku’damm. Die Farbspielereien auf nackter Haut, auch das biza...


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