Mit steinerner Miene steinreich

Im Kino: »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« von Andreas Dresen

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Was ist der Ort, an dem selbst einer, der im Leben nichts zu lachen hat, vor Freude ausgelassen prustet? Es ist das Kino. Der zwölfjährige Timm lebt in lausigen Verhältnissen, die Mutter tot, der Vater ein Tagelöhner, der sein bisschen Geld auf der Pferderennbahn verspielt. Die Höhepunkte in Timms äußerlich tristem Leben sind - neben jeder Minute, die er mit seinem Vater verbringt - die raren Besuche im Lichtspielhaus. Als würden wir nicht auf eine Leinwand schauen, sondern aus ihr heraus, sehen wir den Jungen also lachend im Kino sitzen. Timm lacht und lacht, so ansteckend, dass bald der ganze Saal mit ihm feixt.

Andreas Dresen hat James Krüss’ berühmtes Kinderbuch »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« verfilmt, Produzent: Oliver Berben. - Was denn? Derselbe Dresen, dessen Filme (»Wolke 9«, »Halt auf freier Strecke« u.v.m.) von FAZ-Kritiker Andreas Kilb einmal sehr treffend als »die Summe des Ostdeutschen als Stimmung, Haltung ...


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