Wie die Polizei einen Reporter zum linken Straftäter machte

Das LKA im Südwesten vermerkt einen Reporter der Beobachter News als »Straftäter linksmotiviert«: »Das kommt einem Berufsverbot gleich«

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Aussagen von Polizisten gelten vor Gericht als besonders glaubwürdig. Oft erzählen auch mehrere Beamte das Gleiche – in den selben Worten. Wer solch einer geballten Aussagekraft gegenübersteht, hat selten eine Chance. Alfred Denzinger, Chefredakteur der Beobachter News (BN), einem Magazin, das vor allem im süddeutschen Raum von Demonstrationen berichtet, erhielt einen Strafbefehl über 500 Euro wegen Beleidigung. »Du Drecksack« soll er zu einem Polizisten gesagt haben. Was für seine Arbeit viel schwerwiegender ist: Aus den Akten erfuhr er, dass die Polizei ihn im internen Informationssystemen als »Straftäter linksmotiviert« führt.

Denzinger weist im Gespräch mit »nd« sowohl von sich, den Beamten beleidigt zu haben, als auch, dass er ein Straftäter sei. Bis zu der angeblichen Beleidigung gab es nie eine Anklage gegen ihn, geschweige denn ein Urteil. »Es ist ein Skandal, dass die Polizei jemanden als Straftäter betiteln darf, der es ...


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