Québec: Der Täter war ja nur ein weißer Rassist

Robert D. Meyer über die verhaltene weltweite Anteilnahme nach dem rechtsradikalen Attentat in Kanada

In den letzten Jahren hat sich in den westlichen Staaten als Reaktion auf Terroranschläge eine gespenstische Routine etabliert: Egal ob nach den Attacken auf den Berliner Breitscheidplatz, Charlie Hebdo in Paris, am französischen Nationalfeiertag in Nizza oder vor wenigen Wochen auf den Club Reina in Istanbul. Die weltweite Trauer entlud sich in den sozialen Netzwerken mit einem »Je suis...« (Name des Anschlagsortes einfügen). Das Brandenburger Tor und international viele weitere Bauwerke erstrahlten in den Nationalfarben jenes Landes, in dem sich die schreckliche Tat ereignete hatte.

Nachdem am Sonntag ein Neonazi im kanadischen Québec in einer Moschee das Feuer eröffnete und sechs Menschen im Kugelhagel starben, fanden alle diese Reaktionen nicht statt. Kein rotes Ahornblatt zierte das Brandenburger Tor, keine Welle der Anteilnahme lief unter dem Hashtag #JeSuisQuébec über Twitter. Die Frage ist: Warum? »Dass Solidari...


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