Drückertrupp vor der Haustür

Sachsen-Anhalt: In der Stendaler Wahlaffäre berichtet ein Zeuge über Vertuschungsversuche

Stendal. Im Prozess um die Briefwahlaffäre in Stendal (Sachsen-Anhalt) hat ein betroffener Wähler von Druck zur Vertuschung der Manipulationen berichtet. Vor dem Landgericht sagte er am Mittwoch, er sei nach der Wahl bedrängt worden. Der 28-Jährige hatte im Rathaus eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, dass seine Unterschrift auf der Briefwahlvollmacht gefälscht sei. Nur wenige Stunden später hätten zwei junge Frauen bei ihm vor der Tür gestanden. Sie hätten von einem Missverständnis gesprochen und ihn gebeten, die gefälschte Unterschrift als seine eigene zu erklären. Wer die zwei Frauen waren und wie sie so schnell von seiner eidesstattlichen Erklärung erfahren hatten, wisse er nicht.

In dem Prozess ist ein Ex-Stadtrat wegen Urkunden- und Wahlfälschung in 300 Fällen angeklagt. Der ehemalige CDU-Politiker gab bereits zu, bei der Kommunalwahl 2014 Briefwahlvollmachten gefälscht und fremde Wahlunterlagen selbst ausgefüllt zu haben. Er...


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