Ab ins All!

Sun Ra« nannte der Mann sich selbst. Der US-amerikanische Jazzmusiker, Exzentriker und Visionär, der sich selbst den Namen eines Sonnengottes gab und der zu Lebzeiten als seinen Herkunftsort den Planeten Saturn angab und behauptete, er sei durch den Kosmos gereist, befreite - neben anderen - in den 50er und 60er Jahren den Jazz. Er revolutionierte ihn, indem er sich mit der Tradition stets nur insofern beschäftigte, als sie ihm zum Rohmaterial zur Kreation von Neuem diente. Er verlegte die Utopie von einer künftigen besseren, gerechteren Gesellschaft in die Musik, schuf eine ungewöhnlich freie und (für nicht wenige Hörer) gewöhnungsbedürftige »galaktische Musik für ein besseres Morgen« (Klaus Walter), für eine Zukunft also, in der die schwarze Community leben konnte, ohne vom weißen Mann gepiesackt und ausgebeutet zu werden. Gemeinsam mit seinen Mitmusikern, seinem »Arkestra«, das gleichzeitig eine Art...