Bloß nicht streifenfrei

Rios seltsamer Bräunungstrend

  • Georg Ismar, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Sie könnte auch schön am Strand der Copacabana liegen. Doch Marcilene Jesus da Concepção sonnt sich auf der Terrasse eines Betonhäuschens in einer heruntergekommenen Gegend am Stadtrand von Rio de Janeiro. Kein Meer, kein Sand. Und statt eines Bikinis trägt sie schwarze, weiße und rote Klebestreifen, die über Brüste und den Intimbereich geklebt sind. Das macht sie für ihren Freund.

Es ist gar nicht so leicht, das etwas euphemistisch als »Spa« bezeichnete Häuschen zu finden. Vor dem Gittertor parkt ein dicker Wagen mit der Aufschrift »Erika Bronze«. Die Geschäfte scheinen gut zu laufen. Im ersten Stock koordinieren drei Damen mit Headsets die Termine, es ist Hochsommer in Rio, seit November waren schon etwa 3000 Frauen hier - bis zu 90 Kundinnen am Tag. Weiter oben auf der Dachterrasse liegen dicht gedrängt an diesem Morgen 20 Frauen auf Plastikliegen und sonnen sich. Eine Art natürliches Sonnenstudio.

Die Welt kann einstürzen...


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