Klavierunterricht für Senioren

Experten und Politiker wollen Prävention gegen Suizide im fortgeschrittenen Alter verbessern

  • Claudia Rometsch
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bonn. Seit dem plötzlichen Tod seiner Frau hatte Herbert Schneider (Name geändert) keine Freude mehr am Leben. Der 81-Jährige fühlte sich alleine und erklärte seinem Sohn, er sehe keinen Sinn mehr in seinem Leben. Dieser überzeugte seinen Vater, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Mit Erfolg: »Jetzt hat er sogar wieder mit dem Klavierspielen angefangen und nimmt Unterricht«, berichtet der Sohn.

Fälle wie diesen erlebt der Bonner Psychotherapeut und Gerontologe Rolf Hirsch immer wieder. »Untersuchungen zeigen, dass Psychotherapie bei alten Menschen genauso gut, wenn nicht sogar besser wirkt als bei jüngeren«, sagt Hirsch, Mitglied der Arbeitsgruppe »Alte Menschen« im Nationalen Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro). Dennoch ist Herbert Schneider eine Ausnahme. Denn die wenigsten Senioren mit Selbstmordabsichten fänden den Weg zu einem Psychotherapeuten, beobachtet Hirsch.

Das lässt sich deutlich an den Suizidraten der Ältere...


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