Eben auch unfreiwillig

Deutschland geht die Rückkehr von 1500 ausreisepflichtigen Tunesiern nicht schnell genug

Es war ein Tunesier, der im Dezember letzten Jahres den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt verübte - mit zwölf Todesopfern und Dutzenden Verletzten als blutigem Ergebnis. Einen weiteren Grund aber gibt es nicht für das sichtbare Bemühen der Bundesregierung, die Abschiebung von Tunesiern aus Deutschland zu beschleunigen. Dabei wies Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit dem tunesischen Regierungschef Youssef Chahed am Dienstag selbst darauf hin, dass Tunesier gerade ein Prozent der Gesamtzahl der in Italien anlandenden Flüchtlinge ausmachen. Die Zahl der in Deutschland ausreisepflichtigen Tunesier gab sie mit 1500 an. Keine Größe, die zu Aufregung Anlass sein und diplomatischem Druck bei Staatsbesuchen führen sollte.

Und doch kennzeichnete dies offenbar den Dialog zwischen der deutschen Regierungschefin und ihrem Amtskollegen. 116 Tunesier seien 2016 in ihr Heimatland zurückgekehrt, das sei nicht genug, sagte die...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.