Die nächste Überschuldungskrise droht

Mara Liebal vom Bündnis erlassjahr.de im Gespräch über die Gefahren niedriger Zinsen und die Vertiefung sozialer Ungleichheiten

  • Kerstin Ewald
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Aktuell steuern wir im globalen Süden wieder auf eine Staaten-Überschuldungskrise zu. Inwiefern ähnelt die Situation der vor über 30 Jahren?
Da im Moment in den reichen Ländern wegen der niedrigen Zinsen kaum Gewinne erzielt werden, können die Länder im globalen Süden heute - ähnlich wie in den 1980ern - verhältnismäßig einfach Kredite aufnehmen, was sie auch in großem Umfang tun. Wie damals droht die Überschuldungsfalle. Die Kredite in den 80er Jahren wurden allerdings in der Regel mit flexibler Verzinsung vergeben. Als der Zins dann stieg, wurde es für die Länder schwierig, Schulden zurückzuzahlen. Heute nehmen die Länder festverzinste Kredite am internationalen Kapitalmarkt auf.

Sie sprechen von einer rechnerischen Überschuldung. Hat diese überhaupt soziale Auswirkungen?
Spätestens wenn diese Kredite zurückgezahlt werden müssen, wird es problematisch. Sobald der Zins wieder steigt, wird es ungemein schwerer, Schulden durch ne...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.