Gorleben lebt

Im Wendland wird in dieser Woche über 40 Jahre Widerstandsgeschichte debattiert

  • Reimar Paul, Gorleben
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Gelegentlich treffen sich die Veteranen des wendländischen Widerstandes zum Klönschnack im Gasthaus Wiese. Die Protestbewegung gegen die Atomanlagen sei in die Jahre gekommen, witzeln sie dann: «In die besten Jahre.» Hausherr Horst Wiese zum Beispiel, Landwirt, Gastwirt und Gorleben-Gegner der ersten Stunde, ist schon 81 Jahre alt. Im politischen Ruhestand ist er aber noch nicht. Allenfalls in Teilzeit.

Die Kneipe in Gedelitz, einem Nachbardorf von Gorleben, zählt seit Jahrzehnten zu den «Hot Spots» der Protestszene. Hier startete im März 1979 der legendäre Treck der Lüchow-Dannenberger Bauern nach Hannover. Auf dem Hof und der Wiese mit den Obstbäumen kampierten bei Castortransporten die auswärtigen Atomkraftgegner - und im rustikalen Saal schmiedeten sie Pläne für die nächste Blockade. «Wenn wir Alten uns hin und wieder treffen, haben wir immer guten Gesprächsstoff», sagt Wiese.

Er zählt zu den ersten, die vor 40 Jahren mit...


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