Özdemirs rot-grüne Regierungsträume

Spitzenpolitiker der Ökopartei sehen Sozialpolitik nicht als zentrales Thema ihres Wahlkampfs

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Cem Özdemir machte gute Miene zum bösen Spiel. Über den Aufschwung der SPD in den Umfragen sagte der Grünen-Vorsitzende in der »Berliner Zeitung«, dass nun auch Rot-Grün wieder möglich sei. Eine empirische Basis für diese Behauptung existiert jedoch nicht. Die beiden Parteien kommen in neuen Erhebungen zusammen auf 36 bis 40 Prozent. Nichtsdestotrotz schwärmte Özdemir von den Zeiten, in denen Sozialdemokraten und Grüne die Bundesrepublik unter der Führung von Kanzler Gerhard Schröder regierten, ohne den damaligen Sozialkahlschlag zu erwähnen. Offensichtlich waren diese Äußerungen auch als Signal an die Linkspartei gemeint, mit der Özdemir möglichst nicht die Regierungsbank teilen will.

Kein Wort verlor er darüber, dass mögliche Stimmenzuwächse für die SPD zulasten der Grünen gehen könnten. Die Umfragen legen nahe, dass seit der Nominierung des Europapolitikers Martin Schulz durch die SPD-Führung zum Kanzlerkandidaten nicht wenige Wähler...


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