Anti-Anti-Oper

Die Philharmoniker spielten Ligetis »Le Grand Macabre«

  • Dietrich Bretz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im Vorspiel zum ersten Bild seiner Oper »Le Grand Macabre« orientierte sich György Ligeti am Muster einer barocken Toccata. Nur dass anstelle von Trompeten, Clarinen und Posaunen hier zwölf Autohupen eine denaturierte Klangwelt aufscheinen lassen. Ort und Sujet des Geschehens: die total heruntergekommene, gleichwohl sich sorglos zeigende Welt des imaginären Fürstentums Breughelland. Im Nachklang des zehnten Todestages des Komponisten präsentierten die Berliner Philharmoniker und ihr Chef Simon Rattle die 1978 uraufgeführte Oper nun halbszenisch in der revidierten Fassung von 1996. Wie schon bei der Darbietung von Debussys »Pelleas et Melisande« war auch diesmal Peter Sellars als Regisseur gewonnen worden.

Das Bühnenwerk basiert auf dem Schauspiel »La Balade du Grand Macabre« des belgischen Dramatikers Michel de Ghelderodes (1934). Musik und Sprache der Oper (Libretto: György Ligeti, Michael Meschke) halten Distanz sowohl zur Oper des 1...


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