Türkei: 1360 Gerichtsverfahren nach Säuberungswelle

Massenprozesse gegen vermeintliche Putschisten laufen an / Kritische Überprüfung kaum möglich

  • Ismail Küpeli
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Angesichts der riesigen Säuberungswelle in der Türkei nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016, bei der über 128.000 Staatsbedienstete entlassen wurden, es mehr als 92.000 Festnahmen gab und fast 46.000 Verhaftungen zu verzeichnen sind, ist es kaum möglich, die einzelnen Gerichtsprozesse zu verfolgen. Durch die schiere Zahl wird eine kritische Überprüfung der Vorgänge zu einer kaum zu bewältigenden Aufgabe.

Allein die Zahl der Prozesse gegen diejenigen Militärangehörigen, die tatsächlich in den Putschversuch in der einen oder anderes Weise involviert sein könnten, geht in die Dutzende. Vergangene Woche begann das Verfahren gegen 47 vermeintliche Putschisten, denen vorgeworfen wird, die Entführung und/oder Ermordung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan geplant zu haben.

Vor dem Gerichtsgebäude in der Provinzhauptstadt Mugla im Südwesten der Türkei verlangte eine Versammlung von Regierungsanhängern die Todesstrafe für die A...


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