Zwischen Ehekrieg und High Society

Das Nationaltheater Weimar zeigt eine Bühnenfassung von Juli Zehs Roman »Nullzeit«

  • Volker Trauth
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Titel von Juli Zehs Roman und dessen Bühnenfassung, »Nullzeit«, ist ein Begriff aus dem Tauchsport und bemisst die längstmögliche Zeit, die ein Taucher unter Wasser bleiben kann, wenn er gefahrlos und ohne Zwischenaufenthalt mit Druckausgleich nach oben aufsteigen will. Eine »Nullzeit« im übertragenen Sinn erlebt der ehemalige Jurastudent Sven, der, angewidert von einer schikanösen Juraprüfung, aus dem »Kriegsgebiet« Bundesrepublik verschwindet und auf der Insel Lanzarote eine Tauchschule eröffnet. Als Organisationskraft steht ihm dabei die junge Antje zur Seite, die er aus Deutschland mitgebracht hat und mit der er in leidenschaftsloser Liebe zusammenlebt. Sein eherner Grundsatz ist es, sich aus allem herauszuhalten, sein Trauma ist wiederum das vorschnelle verletzende Urteil.

Da wird er in Gestalt eines Mittelklassenpaares von seinem »Kriegsgebiet« eingeholt. Die Seriendarstellerin Jola, die vergeblich auf eine Hauptrolle im...


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