Sei kein Arschloch

Der britische Journalist Jack Urwin untersucht in seinem Buch »Boys don’t cry« destruktive Männlichkeitsvorstellungen

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Das Patriarchat bröckelt langsam vor sich hin, und auch das Jobangebot lässt zu wünschen übrig. Viele Männer in der westlichen Welt scheinen sich deswegen in einem Zustand der Verwirrung zu befinden. Die alten Rezepte von Vater und Großvater funktionieren nicht mehr. In der Folge suchen sie - wenn sie auf die Verteidigung ihrer Privilegien durch Gewalt verzichten - nach neuen Vorbildern für ein modernes »maskulines« Verhalten. Dass die Ansprüche dabei widersprüchlich sein können, zeigt nicht nur die »Welt«-Autorin Hannah Lühmann, die gerne wieder »mehr linke Männer mit Eiern« hätte. Die Geschlechterforschung, die die starre Unterscheidung der Kategorien »Mann« und »Frau« grundsätzlich in Frage stellt, hat dann noch mal alles komplizierter gemacht.

Seminare von selbsternannten »Männercoaches« sowie unzählige sogenannte Lifestylezeitschriften versuchen, für diese fragile Identität kapitalismuskompatible Angebote zu schaffen. Die zur...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.