Für meine Tochter will ich kein Loser sein

Wertebildung unter jungen Menschen mit Migrationshintergrund

  • Christa Schaffmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Tarek - wir nennen ihn hier so - ist Palästinenser. Seine Familie stammt aus dem Libanon. Er ist in Deutschland geboren, 30 Jahre alt und Vater einer kleinen Tochter. Vor wenigen Wochen hat er an einer privaten Berufsfachschule in Berlin die Ausbildung zum Sozialassistenten abgeschlossen. Bis vor zwei Jahren hatte er nur einen Hauptschulabschluss und diverse Jobs, mit denen er sich über Wasser hielt. Dann heiratete er und wurde Vater. Und damit wurde (fast) alles anders. »Die Schule habe ich gehasst, die Lehrer auch, und sie hassten mich. Ich kann vieles nicht und denke, man sieht es mir an, und man sieht mich so an.« Er nennt das sein »Hauptschulgesicht«. Seine Tochter sah ihn nie so an; für sie war er der liebevolle, starke Vater. Für sie vor allem wollte er ein Vater mit einem richtigen Berufsabschluss werden und kein »Loser« sein. Mit der Abschlussnote 2,1 hat er das jetzt geschafft und mit ihm ein ganzer Jahrgang, bestehend aus ju...


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