Das angemessene Format finden

Ulrike Winkelmann über den »Fall Yücel« und die Rolle von Journalisten in einem autoritären Machtgefüge

  • Ulrike Winkelmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die »FAZ« trägt in diesen Tagen einen einerseits wirklich blöden, andererseits aber auch grundsätzlichen Konflikt mit einem Gutteil der sonstigen Qualitätsmedien aus. Anlass ist die Inhaftierung des Türkei-Korrespondenten der »Welt«, Deniz Yücel.

Ähnlich wie inzwischen beim »Freitag«, hatte man bei der »FAZ« schon zu Beginn der Affäre darüber nachgedacht, ob es eigentlich klug war, einen Journalisten mit deutschem und türkischem Pass aus der Türkei berichten zu lassen. Dies sei für einen türkischen Staatsbürger nun einmal ein Risiko. Der Text ließ sich lesen wie »selber schuld«. Entsprechend böse wurde er anderswo kommentiert.

Darüber war man nun in Frankfurt erkennbar verschnupft und schloss sich dann auch nicht der Solidaritäts-Anzeigen-Kampagne für Yücel an. »Journalisten sind Schreiber, nicht Unterschreiber«, erläuterte »FAZ«-Herausgeber Jürgen Kaube. Womit eines der Leitmotive des deutschen Medienwesens anklang: Ein gute...


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