Syrien statt Sangerhausen

»Sacrifice« in Halle

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Manchmal sind schon die Fragen das Beklemmende. Vor allem, wenn niemand eine Antwort weiß. Warum etwa ziehen zwei Teenagerinnen aus Sangerhausen plötzlich nach Syrien in den Dschihad - mitten aus ihrer kleinbürgerlich geordneten Welt heraus, hinein in die Todessehnsucht der Islamisten?

Auch Autor Dirk Laucke, Komponistin Sarah Nemtsov und Regisseur Florian Lutz, Intendant der Oper Halle, finden im jetzt uraufgeführten Auftragswerk »Sacrifice« die Antwort nicht. Aber sie rücken die Frage mit einem packenden Gesamtkunstwerk ins Bewusstsein. Dass dabei von Lauckes Text, der als Inspiration für die Komposition wohl unentbehrlich war, das meiste auf der Strecke bleibt, wird kompensiert durch die Wucht, die Nemtsovs Musik entfaltet. Virtuos flutet sie geradezu den Raum. Sie nutzt das gesamte, von Michael Wendeberg präzise geleitete Orchester, überschreit aber beherzt mit Elektronik und Fan...


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