Polens peinliche Posse auf dem EU-Gipfel

Ministerpräsidentin Szydlo boykottiert Erklärung / Dämpfer für Merkels »Europa der zwei Geschwindigkeiten«

  • Kay Wagner, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Natürlich war Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo nach dem gescheiterten Erpressungsversuch ihres Landes auf dem EU-Gipfel nicht zufrieden. Mit aller Macht hatte sie gedroht: Wenn ihr Landsmann Donald Tusk von den 27 anderen Staats- und Regierungschefs für weitere zweieinhalb Jahre im Amt des EU-Ratspräsidenten bestätigt werden sollte, würde sie im Namen Polens alle folgenden Gipfelbeschlüsse blockieren. So eine Drohung hatte es noch nie gegeben, der Eklat war zum Greifen nah.

Doch dann umschiffte der EU-Gipfel die drohende Klippe Polen unerwartet elegant. Zunächst wählten die 27 Tusk einfach wieder - nur Szydlo stimmte nicht für ihn. Und dann ließ der dadurch gestärkte Tusk seine Landsfrau mit ihrer Drohung gleichsam ins Leere laufen. Nachdem der offizielle Gipfel am vorgerückten Donnerstagabend zu Ende gegangen war, veröffentlichte Tusk kurz nach Mitternacht die Schlussfolgerungen. Doch da diese Schlussfolgerungen nicht im Namen ...


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