Nur keine Angst vor Stolperzeilen

»The Disorientalists« sind einer schillernden Figur auf der Spur

  • Mario Pschera
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wer war Essad Bey? Ein Poser? Ein Berufsfremder? Ein jüdischer Scharlatan mit Fez? Ein Spezialfaschist? Ein Feuilletonmuslim? - Oder nur Träumer einer verlorenen Welt? Yuriy Gurzhy, Marina Frenk und Daniel Kahn begeben sich als »The Disorientalists« auf die Suche nach der schillernden Figur.

Sohn eines Ölbarons aus Tiflis und einer Moskauer Revolutionärin, wird Essad Bey 1905 als Lev Nussimbaum im Zug nach Baku geboren. In Baku verbringt er die ersten Lebensjahre, bis die Revolution Vater und Sohn - die Mutter beging Selbstmord - ins Osmanische Reich vertreiben. Dann verschlägt es ihn nach Paris, Berlin und Wien. Das sind die groben Daten eines abenteuerlichen Lebens, aus dem Yuriy Gurzhy mit seinen Mitstreitern gern ein Musical gemacht hätte. Die Idee dazu, sagt er, entsprang der Lektüre der Essad-Bey-Biografie »Der Orientalist« des US-amerikanischen Historikers Tom Reiss. Sie beeindruckte Gurzhy so sehr, dass er weiterlas und ihm die...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.