Starke Grippesaison klingt ab

Der vergangene Winter brachte dreieinhalb Mal so viele Krankheitsfälle nach Sachsen-Anhalt

  • Franziska Höhnl, Magdeburg
  • Lesedauer: 2 Min.

Die schwere Grippesaison in Sachsen-Anhalt klingt nach Einschätzungen von Experten inzwischen deutlich ab. Es sei eine starke und lange Krankheitswelle gewesen, die früh begonnen habe, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Verbraucherschutz in Magdeburg. Dabei sorgte der hauptsächlich grassierende Virustyp H3N2 den Experten zufolge vor allem bei älteren Menschen für schwere Krankheitsverläufe.

Das lasse sich auch an der deutlich gestiegenen Anzahl an Todesfällen ablesen. Bisher starben in der aktuellen Grippesaison 17 Menschen an dem Virus, wie das Landesamt weiter mitteilte. Im Vorjahreszeitraum seien es nur 6 gewesen. Seit Jahresbeginn wurden mehr als 7800 gemeldete Verdachtsfälle im Land von den Laboren bestätigt. Das sind rund dreieinhalb Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Noch deutlicher ist ein Vergleich mit den Wintermonaten 2013/2014: Damals gab es nicht einmal 500 Influenzameldungen.

Von der Grippewelle war der Statistik zufolge vor allem der Süden des Landes betroffen. Allein in Halle wurden seit Jahresbeginn fast 1450 Erkrankungen gemeldet. In der etwa gleich großen Landeshauptstadt Magdeburg waren es nicht einmal halb so viele. Auch im Saalekreis infizierten sich mehr als 1000 Menschen seit Jahresbeginn mit Grippe, in Anhalt-Bitterfeld sowie im Burgenlandkreis waren es jeweils knapp 600.

Nahezu verschont blieben hingegen die Menschen ganz im Norden. Im Altmarkkreis Salzwedel gab es bisher nicht einmal 100 Grippekranke. Mit 106 Fällen je 100 000 Einwohnern traten hier auch relativ gesehen die wenigsten Erkrankungen auf. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter Halle war der Anteil mit 622 Fällen sechs Mal so hoch. dpa/nd

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