Wo Eingeborene sich gern die Kugel geben

Boßeln ist ostfriesischer Nationalsport, doch Gäste sind immer willkommen

  • Stephan Brünjes
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

«Upgant Schott». Oder «Wirdum». Oder «Rechtsupweg». Dürfen Orte überhaupt so heißen? Hier schon, in einer Gegend, in der die Bäume am Straßenrand Schlagseite haben und «Windlooper» genannt werden. Weil sie so aussehen, als liefen sie mit dem Wind davon. Der bläst oben am Himmel mit steifer Brise riesige, schmuddelige Wattebäusche Richtung Osten. Dazwischen windet sich die Straße wie ein riesiger, grauer Regenwurm.

Plötzlich Bremsenquietschen! Mitten auf der Fahrbahn ein gestikulierender Trainingsanzug. Fuchtelt wie wild mit beiden Armen und zeigt hektisch nach links. Wie bitte? Soll man das Auto jetzt in den Graben fahren? Ist da ein Autounfall? Oder Überschwemmung? Was geht hier vor? Jetzt springt der Mann zur Seite. Doch nichts ist zu sehen. Außer einer roten Kugel. Sie schießt mit Karacho auf der Straße heran, kratzt im letzten Moment die Kurve und saust am Auto vorbei. Kurz dahinter eine ganze Traube von Trainingsanzügen. Sie ...


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