Bayern-AfD versteht Kriminalstatistik nicht
München. Falsche Vorwürfe der AfD zur bayerischen Kriminalstatistik ziehen scharfe Kritik nach sich. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach am Wochenende von »Humbug«. Zuvor hatte die Rechtspartei die neue Kriminalstatistik als »Bilanz des Schreckens« bezeichnet. Die Statistik für 2016 verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 20 000 auf 614 000 Straftaten. Doch im längerfristigen Trend ist die Kriminalität in Bayern gesunken. So zählte die Polizei 2004 noch 687 147 Straftaten im Land, also über 70 000 Fälle mehr, obwohl der Freistaat seitdem mehr als eine halbe Million Einwohner hinzugewonnen hat und der Anteil der Einwanderer gestiegen ist. Die Quote der Straftaten pro 100 000 Einwohner war 2016 sogar niedriger als vor Beginn der großen Fluchtwelle 2015. In ihrer Pressemitteilung hatte die AfD unter anderem einen Anstieg von Sexualdelikten und Einbrüchen kritisiert, laut Statistik ist beides falsch. »Schon seit Jahren hat Bayern die niedrigste Kriminalitätsbelastung unter den Bundesländern«, so der Minister. dpa/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.